Stehen Not-Container dem Kinderfest im Weg ?

Verwaltungsverband: Für die Gemeinschaftsschule Langenau sollen „Raummodule“ aufgestellt werden. Doch bei allen drei möglichen Standorten gibt es Bedenken. 
Dort, wo aktuell die Tischtennisplatte steht, könnten Container für die Gemeinschaftsschüler aufgestellt werden.

Die Gemeinschaftsschule (GMS) Langenau platzt aus allen Nähten. Weil sich bereits fast 90 Buben und Mädchen angemeldet haben, gibt es kommendes Schuljahr 15 statt 13 Klassen. Folge ist eine Raum-Not. Kurzfristig soll diese durch zwei je zehn Meter lange, sechs Meter breite Container gelindert werden. Mietkosten für zwei Jahre: insgesamt rund 60 000 Euro (die SÜDWEST PRESSE berichtete).

Der Verwaltungsrat des Verwaltungsverbands Langenau (VVL) konnte sich zwar in jüngster Sitzung nicht dazu durchringen, eine konkrete Standort-Empfehlung für die Verbandssammlung abzugeben (siehe Infokasten). Eine Tendenz war allerdings erkennbar.

Wir sollten die Emotionen nicht unterschätzen.( Roland Riedlinger GUL-Stadtrat )
So herrschte Einigkeit darüber, dass die „Raummodule“ eher nicht auf dem abgelegenen Parkplatz an der Sporthalle aufgestellt werden sollen. „Dieser Standort scheidet für uns alle aus“, sagte der Langenauer Bürgermeister Daniel Salemi.

Die zweite Variante, direkt vor dem Schuleingang, böte die Möglichkeit, trockenen Fußes ins Gebäude zu gelangen. „Man könnte sich aber auch gut verstecken“, befürchtete Salemi mit Blick auf Jugendliche in den Abendstunden.

Die dritte Option, bei der die Container auf dem Pausenhof dort, wo aktuell die Tischtennis-Platte steht, platziert würden, kann sich unter anderem auch Schulleiter Volker Andritschke vorstellen. Doch diese Variante hat ebenfalls einen Haken: das Langenauer Kinderfest. Schließlich könnte der Abgang zur Spielwiese versperrt werden, wenn die Container nebeneinander – als lange Front – aufgestellt werden.

Während Bürgermeister Salemi zwar von einer „Herausforderung“ wegen einer geänderten Wegeführung sprach, aber die Entscheidung nicht vom ein Mal pro Jahr, zweitägig stattfindenden Kinderfest abhängig machen wollte, riet der Stadtrat Roland Riedlinger (GUL) zur Vorsicht: „Wir sollten die Emotionen im Langenauer Gemeinderat nicht unterschätzen, was das Kinderfest angeht“, sagte er.

Als Lösung könnte eine „Würfel-Form“ taugen, die Rektor Andritschke ins Spiel brachte: Die Container würden kompakt aneinander gestellt, wodurch der Abgang womöglich frei bleiben könnte. Das wird nun geprüft.

Einig war sich der Verwaltungsrat indes, dass die gedämmten „Raummodule“, die im Sommer und Winter gut nutzbar seien, eine Übergangslösung sein sollen. Sowohl der Ramminger Bürgermeister Christian Weber als auch Stadtrat Rainer Hinkelmann (SPD) forderten daher, die Auswirkungen des Container-Standorts auf einen möglichen, späteren Erweiterungsbau im Blick zu haben. Falls dieser tatsächlich beschlossen und in den kommenden Jahren verwirklicht werden sollte, könnte man jedoch die Container auch versetzen, erklärte VVL-Geschäftsführer Hermann Schmid.

Ein von Stadtrat Leonhard Kraus (FWG) ins Spiel gebrachter, möglicher Gebäude-Tausch – Gemeinschaftsschüler lernen im Albecker-Tor-Schulzentrum und umgekehrt – wurde kritisch gesehen. Dieses bereits einmal andiskutierte Modell sei „nicht in der Tiefe überlegt“ worden, sagte Salemi. Und: Das für Grundschüler geltende Prinzip „kurze Beine, kurze Wege“ spreche dagegen.

Breitband und Mehrgenerationenhaus
Versammlung Die Verbandsversammlung des Verwaltungsverbands Langenau (VVL) kommt am Mittwoch, 15. Juli, um 15.30 Uhr in der Stadthalle zusammen. Neben der Gemeinschaftsschule zählen unter anderem auch der Eigenbetrieb „Infrastruktur Breitband Verwaltungsverband Langenau“ (IBV), das Mehrgenerationenhaus und das Gutachter-Ausschusswesen im Alb-Donau-Kreis zu den Themen.

Quelle Langenau Aktuell  9. Juli 2020 von Oliver Heider


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