Schulleiter beklagt Spielsucht Bildung Raumnot, Mobbing, Spielsucht: Die Gemeinschaftsschule hat einige Herausforderungen in Langenau zu meistern.

Langenau. „Bitte, bitte, helft uns weiter!“ An diesen eindringlichen Appell erinnerte Volker Andritschke, der Leiter der Gemeinschaftsschule, in der jüngsten Versammlung des Verwaltungsverbands Langenau (VVL). „Wir können nicht mehr warten. Ich kann sonst diese Schule nicht mehr führen“, sagte er.


Andritschke sprach damit das Problem an, dass die Gemeinschafts- und Förderschule – deren Träger der VVL ist – auf der Reutte an räumliche Grenze stoßen. Es seien bereits drei Fachräume in Klassenräume umgewandelt worden, Besprechungs- und Differenzierungsräume fehlten, etwa für die Inklusion. Der umstrittene Ausweg ist, dass die Förderschule mit 46 Schülern in die Albecker-Tor-Schule zieht (siehe nebenstehender Artikel).


Diese Notwendigkeit hängt mit den seit drei Jahren höheren Schülerzahlen zusammen, die Andritschke vorstellte. Dieses Jahr besuchen 242 Buben und Mädchen die Einrichtung, in der es noch zwei Schularten gebe: die Gemeinschaftsschule mit 7 Klassen und 126 Schülern in den Klassenstufen 5 bis 7 sowie die Werkrealschule mit 6 Klassen und 116 Schülern in den Stufen 8 bis 10. 101 davon wohnten in Langenau, 29 in Rammingen, 21 in Bernstadt, 19 in bayerischen Orten. Der Rest verteile sich auf die anderen VVL-Gemeinden sowie Kommunen aus der Umgebung.


Ehrung für Berufsorientierung


Für die Bildung stünden 32 Lehrkräfte, eine Schulsozialarbeiterin, eine pädagogische Assistentin, sieben Jugendbegleiter sowie ein FSJler zur Verfügung. Dieses Team sei auch nötig. Denn: „Das Thema Drogen ist auch bei uns da – und zwar massiv an der Bushaltestelle“, sagte Andritschke. „Da muss Schulsozialarbeit präsent sein.“ Weitere Probleme seien Mobbing via Whatsapp, Schulabstinenz und eine „eklatant zunehmende Spielsucht“, die „zu 99,9 Prozent Jungs“ betreffe. „Viele von ihnen spielen fünf bis sechs Stunden pro Tag“, sagte Andritschke. Der von der Stadt ins Leben gerufene Achterrat (wir berichteten) sei zwar „eine tolle Sache“, binde aber die Schulsozialarbeiterin zeitlich sehr.


Andritschke nutzte die Chance, um auf Auszeichnungen für die Gemeinschaftsschule hinzuweisen. „Darauf sind wir richtig stolz.“ Neben einem Musik-Award der SÜDWEST PRESSE wurde die Einrichtung als eine von drei baden-württembergischen Schulen in Berlin ausgezeichnet. Im Bereich Berufsorientierung, für ihre Kooperationen mit umliegenden Firmen und Einrichtungen: dem Pflegeheim Sonnenhof, der Sparkasse, der Stadtbücherei, dem Hotel-Restaurant Seligweiler sowie den Firmen Husqvarna, Eckle und Binder.⇥ohe

Quelle:

Publikation

SÜDWEST PRESSE, Ulm

Regionalausgabe

SÜDWEST PRESSE Ausgabe Ulm und Umgebung

Ausgabe

Nr.272

Datum

Samstag, den 25. November 2017

Seite

Nr.28

Deep-Link-Referenznummer

IRA-24973809


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