Klavier steht hoch im Kurs

Verwaltungsverband Die Zahl der Musikschüler in Langenau wächst, der Zuschussbedarf auch. Letzterer sorgt für Kritik in der Verbandsversammlung. Von Oliver Heider


Gemeinsam mit dem katholischen Kirchenchor haben Musikschüler am Samstag ein Konzert in Langenau gegeben.


Die Zahl der Musikschüler in Langenau wächst. Waren es vor 14 Jahren noch rund 1440, so sind es aktuell fast 1600. Über den „bisherigen Höchststand“ zeigte sich Leiter Jörg Sziel in der Verbandsversammlung des Verwaltungsverbands Langenau (VVL) erfreut. Der überwiegende Teil der Musikschüler komme aus Langenau und den 13 weiteren VVL-Mitgliedskommunen. Zudem vertreten seien Dornstadter, Beimerstetter und Westerstetter.

In den vergangenen zwei Jahren sei auch die Zahl der Vier- bis Sechsjährigen, die die musikalische Früherziehung (MFE) besuchen, wieder angestiegen: von 396 auf 411. Gleiches gelte im Bereich „Singen – Bewegen – Sprechen“ (SBS) mit 198 Kindern (zuvor 178). Für dieses Landesförderprogramm werde die Musikschule von Kitas angefordert, sagte er.

Was die einzelnen Instrumentenfächer angeht, sprach Sziel mit Blick auf die Blöckflote von einem „Schwund, der bundesweit festzustellen ist“. Aktuell lernen das Instrument 156 Buben und Mädchen. Sinkende Nachfrage gebe es auch bei Violine (72) und Schlagzeug (62). Während Gitarre (120) und Trompete (36) in etwa stabil blieben, sei ein Anstieg bei Klavier (175), Querflöte (78) und Klarinette (22) zu verzeichnen. Gut 50 Schüler besuchten die Bläser- und Streicherklassen. Fürs nächste Schuljahr sei eine neue Bläserklasse mit der Realschule geplant.

Nach wie vor seien gut 60 Lehrkräfte für die Musikschule im Einsatz, davon seien 14 angestellt. Fast alle haben laut Sziel eine abgeschlossene musikalische oder pädagogische Ausbildung. Einzig: Es herrsche großer Fachkräfte- und Nachwuchsmangel im „Honorarlehrer-Sektor“. Dem versuche die Musikschule zu begegnen, indem sie mit der Uni Augsburg kooperiere und viele Studenten von dort einsetze. Früchte trage die Arbeit der Lehrkräfte jedenfalls – wie Erfolge beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ gezeigt hätten (wir berichteten).

Trotzdem sah sich Sziel mit kritischen Nachfragen und Anmerkungen vom Weidenstetter Bürgermeister Georg Engler („der Zuschussbedarf für die Musikschule steigt von Jahr zu Jahr“) konfrontiert. In dessen Richtung sagte Sziel, dass die Langenauer Musikschule – anders als so mancher Verein – „mit Profis und nicht mit Laien“ ausbilde. Der Zuschussbedarf – laut dem verabschiedeten VVL-Haushalt beträgt der Nettoresourcenbedarf 2020 wohl gut 325 000 Euro – sei im Vergleich zu anderen Musikschulen nicht so hoch, erklärte Sziel. Er erhielt Unterstützung vom Langenauer Bürgermeister Daniel Salemi: „Wir sind sehr gut aufgestellt.“ Sponsoring, sagte Sziel weiter, sei bei Anschaffungen möglich, nicht aber bei den laufenden Kosten. Und von digitalen Geräten anstatt analogen Instrumenten hält der Leiter wenig.

Zahlreiche Auftritte vor Weihnachten
Termine Die Langenauer Verbandsmusikschule hat in den kommenden Tagen viele Auftritte. Unter anderem gibt es am Donnerstag, 12. Dezember, ein öffentliches Klassenvorspiel der Trompetenklasse Seitz und der Orgelklasse Schulz um 17.15 Uhr in der Martinskirche in Langenau. Am selben Tag umrahmen Veeh-Harfen die Weihnachtsfeier der Landfrauen Langenau im evangelischen Gemeindehaus ab 19.30 Uhr. Am Sonntag, 15. Dezember, tritt das Orchester der Musikschule mit Solistin Ulrike Blessing um 17 Uhr in der Marienkirche in Altheim (Alb) auf. Zudem werden noch Weihnachtsfeiern in Ballendorf und Dornstadt sowie Gottesdienste in Langenau umrahmt.

Quelle SWP vom 10.12.2019


ZurückDrucken