Gemeinschaftsschule wächst stark

Bildung Drei Eingangsklassen mit insgesamt 60 Schülern: Der Rektor freut sich über diesen Rekord. Sollte der Zulauf in Langenau jedoch weiterhin so hoch sein, bringt das neue Herausforderungen mit sich. Von Oliver Heider

Die Gemeinschaftsschule hat regen Zulauf – auch von Gemeinden außerhalb des Gebiets des Verwaltungsverbands Langenau.

Die kleinste weiterführende Schule in Langenau wächst: Hatte die Gemeinschaftsschule vor sechs Jahren 216 und voriges Jahr 246 Schüler, so sind es nun 265. Darunter ist noch eine Klasse mit 25 Schülern der Werkrealschule. Fürs aktuelle Schuljahr wurden nach 38 im Vorjahr nun 60 Buben und Mädchen angemeldet. Ein Rekord, den Rektor Volker Andritschke in der Verbandsversammlung des Verwaltungsverbands Langenau verkündete.

Ihm zufolge hat die wachsende Beliebtheit der Einrichtung, die an drei Tagen pro Woche eine verbindliche Ganztagsschule ist, mehrere Gründe. Unter anderem habe sie „drei Abschlüsse im Blick“ – Hauptschulabschluss, Mittlere Reife, Abitur. Der Klassenteiler liege bei nur 28. Zudem gebe es ein „Lernteam“ aus Lehrern, Eltern, Schülern. Die Stärken eines jeden Schülers sollten erkannt und gefördert werden, die Berufsorientierung spiele eine große Rolle. Und: Die Schule habe Zulauf aus dem Raum Heidenheim und sogar aus Bayern.

Neun Kinder inklusiv beschulen
Von den 34 Lehrkräften seien fünf Sonderpädagogen. Hintergrund ist, dass dort neun Kinder inklusiv beschult werden. „Ich finde es schade, dass es heißt, dass nur wir das können“, erklärte Andritschke und ergänzte: „Es ist komisch, wenn wir neun haben – und die anderen Schulen keine.“

Die Gemeinschaftsschule in Langenau ist laut Andritschke von 22 dieser Art im Bereich des Staatlichen Schulamts Biberach die einzige mit drei Eingangsklassen. Auch kommendes Jahr, so erwartet es der Rektor, werde der Zulauf wieder groß sein. Diesen Verdacht lege eine sehr gut besuchte Info-Veranstaltung nahe. Sollte der kommende Jahrgang tatsächlich wieder so stark werden, hätte die Gemeinschaftsschule 15 Klassen – was neue Herausforderungen mit sich brächte.

„Wir haben heute kein Klassenzimmer mehr frei“, stellte Andritschke klar. Die Hallenkapazität reiche aktuell schon nicht aus, weshalb die neunten Klassen mit dem Bus ins Albecker-Tor-Schulzentrum gebracht werden müssten. Auch die Mensa, in der 230 Essen am Tag ausgegeben werden, stoße an ihre Grenzen. Und: „Räume für den Ganztagesbetrieb sind noch zu entwickeln“, sagte Andritschke.

Apropos: Auf die „Schulentwicklungsplanung“ verwies der Langenauer Bürgermeister Daniel Salemi. Diese sei momentan im Gange. Im Frühjahr werde es um die „quantitativen und qualitativen Anforderungen an Räume“ für die Schulen gehen. Zugrundeliegen soll dann eine Bevölkerungsprognose für die stark wachsende Region; entscheidend sei die Gesamtschülerzahl. Salemi rechnet damit, dass im Mai Schulträger und Bürgermeister beraten, bevor sich dann die kommunalen Gremien damit befassen.

Schüler mit Essen zufrieden
Auf Nachfrage des Langenauer Stadtrats Roland Riedlinger (GUL) stellte Andritschke klar: „Wir haben keine Ambitionen, eine gymnasiale Oberstufe zu bilden.“ Und: Im Großen und Ganzen gebe es, was die Qualität des Essens in der Mensa angeht, „keine negativen Rückmeldungen“.

Schülerzahlen in der Naustadt
Zahlen Laut Bürgermeister Daniel Salemi besuchen rund 670 Schüler das Robert-Bosch-Gymnasium, 730 die Friedrich-Schiller-Realschule, 265 die Gemeinschaftsschule. Hinzu kommt im Gebiet des Verwaltungsverbands die „Freie Realschule Altheim (Alb)“. Diese ist eigenen Angaben zufolge seit diesem Schuljahr eine „staatlich anerkannte Privatschule“ mit 180 Schülern in acht Klassen.

Quelle SWP vom 9.12.2019


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