Flüchtlingshilfe: Land setzt auf 1000 Integrationshelfer

Asyl Landesregierung und Kommunen einigen sich auf einen Pakt. Neue Stellen sollen die Eingliederung verbessern. Von Roland Muschel

Um die Eingliederung von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive in den Kommunen, am Wohnungsmarkt und im Arbeitsleben zu beschleunigen, setzt Baden-Württemberg auf den Einsatz von 1000 hauptamtlichen Integrationsmanagern. Die Schaffung der neuen Stellen ist Kern eines Pakts für Integration, auf den sich die Landesregierung und die Kommunalverbände geeinigt haben.

Danach sollen die Integrationsmanager auf Angebote hinweisen und mit jedem Flüchtling einen individuellen Inte grationsplan erarbeiten. Dieser soll konkrete Maßnahmen zum Spracherwerb, zur Berufsqualifizierung oder zur Teilnahme am Vereinsleben beinhalten.

Ziel ist es, dass Flüchtlinge nach spätestens zwei Jahren die deutsche Sprache so gut beherrschen und die hiesigen Strukturen so gut verstehen, dass sie selbstständig zurechtkommen. Das bundesweit einmalige Konzept solle helfe, „dass aus untergebrachten Geflüchteten Mitbürger werden“, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne).

Für das Projekt stellt das Land den Kommunen 2017 und 2018 je 58 Millionen Euro aus den Bundesmitteln für Flüchtlingsarbeit zur Verfügung. Insgesamt umfasst das Paket für beide Jahre ein Volumen von 320 Millionen Euro. Darin enthalten sind Mittel für die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge in den Kommunen sowie konkrete Maßnahmen wie Sprachkurse und Angebote für den besseren Übergang von der Schule in den Beruf.

„Wir begrüßen es, dass die Landesregierung die Städte und Gemeinden in den kommenden beiden Jahren bei der Integration geflüchteter Menschen unterstützt“, sagte Dieter Salomon, Städtetags-Präsident und Freiburger OB. Der Präsident des Landkreistags, der Tübinger Landrat Joachim Walter, sagte, dass das Konzept vom „Leitsatz des ‚Förderns und Forderns‘“ ausgehe. Gemeindetags-Präsident Roger Kehle mahnte, dass Integration ein Prozess sei, „der sich entwickelt und den wir in nur zwei Jahren nicht erfolgreich schaffen werden“.

Quelle SWP-Ulm vom 28.03.2017

 

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