Abgefahrenes, spaciges Ding

Verkehr:  Der „Enforcement Trailer“ ist nun auch in Langenau und den Umland-Gemeinden im Einsatz – und sorgt im Netz für muntere Diskussionen.
Der „Super-Blitzer“ erregt zum Dienst-Beginn in Langenau die Gemüter.
Die Facebook-Posts gingen fast im Stundentakt ein: User warnten kürzlich vor einem mobilen Blitzer nach dem anderen in Langenau: in der Bahnhofstraße, der Lange Straße, der Hindenburgstraße, der Wörthstraße. Fast hätte man meinen können, die Geräte zur Geschwindigkeitsüberwachung vermehren sich gänzlich unkontrolliert. Dabei war es stets ein und derselbe „Enforcement Trailer“, den der Verwaltungsverband Langenau (VVL) und der Alb-Donau-Kreis für rund 160 000 Euro angeschafft hatten. Am Montag wurde der „Super-Blitzer“ nach Angaben von Simone Schäufele, der Leiterin des VVL-Ordnungsamts, geliefert und umgehend in Dienst genommen. Um das vierköpfige Personal zu schulen, das den absenkbaren Anhänger künftig bedient, wurde dieser „an verschiedenen Stellen in Langenau und Umgebung aufgebaut“. Dies jedoch nicht nur zur Probe: „Der Enforcement Trailer ist aktiv – und es wurden schon die ersten Auswertungen vorgenommen“, sagt Schäufele.
Alte Zeiten werden vermisst
Die ersten Reaktionen im Netz schwanken zwischen bewundernder Faszination, wohlwollender Kenntnisnahme und empörter Ablehnung: Da ist die Rede von einem „spacigen Ding“ mit „Tarnkappentechnik“, der „schon abgefahren“ aussieht – „fast wie Kunst“. Ein User trauert Zeiten hinterher, in denen man wusste, es wird „aus einem weißen Passat heraus“ geblitzt. Auch Spott-Tölpel kommentieren: „Gegen Abend retten sich Katniss und Peeta auf das Ding, wenn sie von Hunden verfolgt werden“, heißt es in Anspielung auf die Verfilmung „Die Tribute von Panem“.
So oder so: Die Autofahrer werden sich mit dem Hightech­-Teil arrangieren müssen. Das Gerät mit diebstahlgesichertem, schusssicherem Gehäuse soll laut Schäufele bis Dezember in der Naustadt und den Umlandgemeinden generalpräventiv im Einsatz sein. Im nächsten Jahr soll es „im monatlichen Wechsel“ im VVL-Gebiet und im restlichen Alb-Donau-Kreis „auf geeigneten Flächen“ stehen. An „verkehrsauffälligen Stellen“, an denen Messtafeln der jeweiligen Gemeinden Handlungsbedarf signalisieren.

Quelle SWP 11. Juli  2020 von Oliver Heider


ZurückDrucken